Mein Weg begann früh mit der Arbeit, die ich am Hof meiner Eltern zu verrichten hatte. Dieser lag am östlichen Rande Schwedens, genannt Birka. Ich war der älteste Sohn und musste so einige Male die Verantwortung übernehmen, wenn mein Vater mal wieder auf Viking zog. Das führte dazu, dass ich früh damit begann, mir den Kampf mit Waffe und Schild anzueignen. Häufig plagten mich die Schmerzen der Arme noch Tage im Anschluss. Doch die Arbeit zahlte sich aus. Ich hatte schon bald einen Ruf im Dorf, dem ich bei einigen Duellen gerecht wurde.
Doch nach einigen Jahren, ich war bereits ein junger Mann, da kam mein Vater nicht mehr von seiner Viking zurück. Daher lag es nun an mir, die Familie zu versorgen. Ich trat also in die Fußstapfen meines Vaters. So zog es mich nur einige Wochen später auf meine eigene erste Viking. Es war eine unglaubliche und beängstigende Erfahrung. Wir plünderten eine dieser christlichen Kirchen, jedoch wurden diese mittlerweile gut beschützt. So kam es zu Kämpfen die ich allesamt erfolgreich, aber nicht ohne Verletzungen, überstand. Dies verdanke ich bestimmt den beiden Runen auf meinem Schild, die für Schutz und Abwehr stehen.
Nach langer Heimreise, mit guter Ausbeute, wurde ich einen langen Fußmarsch entfernt von Birka abgesetzt. Tage später, als mein Dorf in Sicht war, stieg ein ungutes Gefühl in mir auf. Dieses bestätigte sich, als ich ins Dorf trat. Denn es war niemand anzufinden. Keine Spuren oder Nachrichten wurden hinterlassen. Ich machte mich sofort auf die Suche, sowohl in den angrenzenden Dörfern als auch weitere im Inland. Erst vergingen Tage, dann Wochen und schlussendlich Jahre. Doch nie fand ich nur den Hauch einer Spur meiner Familie.
Ich begann mit Hilfsarbeiten in den verschiedensten Ortschaften, denn Anteil meiner Viking neigte sich schnell dem Ende. So kam es, dass ich nach weiterer Reise auf der Insel Nordby auf mein nächstes Reiseziel stieß. Das Dorf brannte leider lichterloh. Außerdem fand ich einen schwer verwundeten Krieger am Rande des Dorfes. Er sprach zu mir: “Ich bin Lars... von Nordby... Ich wollte meine Familie besuchen und konnte diese zum Glück retten... doch ohne meine Truppe, hatte auch ich, der beste Kämpfer der Draco inter Mares, keine Chance. Bitte überbringe meine Botschaft an sie... Sag ihnen, dass ich ehrenvoll gefallen bin.” Das waren seine letzten Worte. Ich begleitete ihn bis er die Reise nach Valhalla antrat.
Wer waren diese Draco inter Mares? Und er war der beste Kämpfer? Vielleicht wussten diese Leute etwas über Birka’s Umstände. Mein Interesse war geweckt und da ich sowieso kein weiteres Reiseziel hatte, machte ich mich auf den Weg, die Nachricht des Verstorbenen zu übermitteln. So vergingen einige Wochen und es kostete einiges an Überredungskunst, diese Draco inter Mares ausfindig zu machen. Doch nicht vergebens. So befand ich mich nun vor diesem wirklich atemberaubenden Lager. Es waren die unterschiedlichsten Menschen aus den verschiedensten Völker und Schichten. Krieger, Weiber, Handwerker. Irgendwie ist von allem was dabei. Wie eine kleine fahrende Stadt. So befand ich mich nun in diesem Lager und übermittelte die Nachricht. Es war verwirrend, niemand war traurig?! Im Gegenteil, die Leute lachten und riefen sowas wie “Das klingt nach Lars, so hatte er es immer gewollt”.
Am Abend wurde gefeiert und ich wurde herzlich dazu eingeladen. Außerdem bot man mir an, doch mit ihnen zu reisen. Ich war mir unsicher. Mein Ziel, meine Familie zu finden, konnte ich dadurch immer noch erreichen. Außerdem glaube ich, dass ich nicht weiter nach einem neuen Zuhause suchen muss. Ich habe das Gefühl, das wird eine lustige Reise...
Vor allem, da ich jetzt der beste Kämpfer bin!